Hausstauballergie: Putztipps für Allergiker:innen
Inhaltsverzeichnis
- Was genau ist eigentlich eine Hausstauballergie?
- Hausstauballergie erkennen: Das sind die Symptome
- Die besten Putztipps für Hausstauballergiker:innen
- 1. Die richtige Putztechnik anwenden: feucht statt trocken
- 2. Staubfänger verbannen und Zeit sparen
- 3. Milbenstaubsauger verwenden
- 4. Im Schlafzimmer penibel sein
- 5. Auf milde Reiniger setzen
- Wie oft solltest du als Hausstauballergiker:in putzen?
- Was tun, wenn nichts hilft?
Hatschiii… sind da jetzt die Pollen, eine Erkältung oder vielleicht der Hausstaub? Schätzungen zufolge leiden 10 -20 % der Bevölkerung unter einer Hausstauballergie. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Putztechnik und ein wenig Sorgfalt im Alltag kannst du die nervigen Symptome (Niesen, Schnupfen & gerötete Augen) deutlich vermindern. In unserem Ratgeber erfährst du, wie du dem Hausstaub möglichst zeitsparend zu Leibe rückst.
Was genau ist eigentlich eine Hausstauballergie?
Anders als der Name es vermuten lässt, bist du genau genommen nicht allergisch gegen den Staub, sondern gegen den Kot von Hausstaubmilben. In diesem befinden sich nämlich die Allergene. Deswegen lautet der korrekte Name auch „Hausstaubmilbenallergie“.
Kot in der Wohnung klingt erstmal eklig, aber tatsächlich sind die Milben und ihre Ausscheidungen so mikroskopisch klein, dass du sie mit dem bloßen Auge nicht erkennen kannst. Sehen kannst du nur den Staub, der vor allem aus deinen Hautschüppchen besteht, von dem sich die winzigen Tiere ernähren. Hausstaubmilben in der Wohnung zu haben, ist völlig normal und macht in der Regel keine Probleme – es sei denn du bist Hausstaubmilbenallergiker:in.
Hausstauballergie erkennen: Das sind die Symptome
Wenn dir die folgenden Beschwerden bekannt vorkommen, könntest du von einer Hausstaubmilbenallergie betroffen sein. Typisch ist, dass die Symptome das ganze Jahr über auftreten können und du sie dann bemerkst, wenn du dich in Innenräumen aufhältst. Morgens können sich die Beschwerden zudem besonders schlimm anfühlen.
Wenn du dir nicht sicher bist, ob du gegen Hausstaubmilben allergisch bist und das Thema ein für alle Mal klären möchtest, dann konsultiere am besten einen Arzt oder eine Ärztin. Mithilfe eines sogenannten Pricktests kann man dir die korrekte Diagnose stellen.
ständige Niesanfälle
gerötete, juckende Augen
Bindehautentzündungen
Schnupfen
geschwollene Schleimhäute
Asthma
Die besten Putztipps für Hausstauballergiker:innen
Möchtest du deinen Symptomen Milderung verschaffen, hilft nur putzen, putzen, putzen. Aber keine Sorge – es gibt ein paar Tipps und Tricks, mit denen das Ganze nicht in einen Vollzeitjob ausartet.
1. Die richtige Putztechnik anwenden: feucht statt trocken
Die richtige Putzmethode ist das A und O, wenn es um Hausstaubmilben geht. Grundsätzlich gilt dabei feucht vor trocken. Mit einem Staubwedel oder Besen wird zwar Staub entfernt, jedoch auch sehr viel aufgewirbelt, der sich dann schnell wieder absetzt. Um länger Ruhe zu haben, nutze einen leicht angefeuchteten Lappen und wische damit alle Oberflächen und Dekogegenstände ab.
Auch Sofas und Stühle solltest du wenn möglich mit einem angefeuchteten Tuch abwischen, denn in Stoffmöbeln fühlen sich die Hausstaubmilben besonders wohl. Ebenso solltest du glatte Bodenbeläge öfter feucht wischen.
Tipp: Inzwischen hat sich wohl jeder ans Masketragen gewöhnt – ab jetzt solltest du auch immer dann eine aufsetzen, wenn du die Wohnung putzt, um den aufgewirbelten Staub nicht einzuatmen. Experten empfehlen eine FFP3-Maske.
2. Staubfänger verbannen und Zeit sparen
Gehört der Hausputz nicht gerade zu deinen Lieblingsbeschäftigungen, ist jetzt der ideale Zeitpunkt für eine gründliche Entrümpelung! Denn die Rechnung ist einfach: Je weniger Gegenstände du besitzt, desto weniger Staub kann sich in deiner Wohnung festsetzen.
Außerdem kannst du nun endlich ohne schlechtes Gewissen diese eine Vase von Tante Inge entsorgen, die dir schon immer ein Dorn im Auge war. „Tut mir Leid, Tante, aber die Gesundheit ...“
Sei sparsam mit Dekorationsobjekten, denn jedes Mal zahlreiche Dekofiguren abzuwischen, kann auf Dauer sehr nervig sein.
Halte Tischoberflächen möglichst frei. Das macht nicht nur das Saubermachen einfacher, sondern sieht auch gleich viel ordentlicher aus.
Lange Gardinen sind wahre Staubfänger. Entweder du wäschst sie regelmäßig oder du verbannst sie endgültig von deinen Fenstern.
Geschlossene Vitrinen statt offener Regale sehen schön aus und schützen deine Habseligkeiten vor größerem Staubbefall.
Sorge für eine gute Luftfeuchtigkeit, denn zu trockene Luft sorgt für mehr Staub. Du kannst spezielle Luftbefeuchter für Allergiker:innen kaufen oder du setzt auf eine ganz natürliche Variante: Zimmerpflanzen.
3. Milbenstaubsauger verwenden
Verwende einen Staubsauger, der über einen sogenannten HEPA-Filter verfügt. Dieser nimmt allen Staub inklusive enthaltener Milben und Milbenkot auf und lässt die Partikel nicht mehr aus dem Staubsauger entfleuchen.
Absaugen solltest du nicht nur deine Böden, sondern auch die Ritzen in Polstermöbeln und deine Matratze. Regelmäßig solltest du außerdem deine Möbel abrücken, damit du mit dem Sauger in alle Ecken kommst.
4. Im Schlafzimmer penibel sein
Während du schläfst, bist du besonders anfällig für Hausstaubmilben, die sich gerne auf Matratzen und in Bettdecken tummeln. Das ist auch der Grund, weshalb Hausstauballergiker:innen morgens oft mit verschlimmerten Symptomen aufwachen. Deshalb solltest du dein Schlafzimmer extra gründlich sauber halten.
Verwende Allergiker-Bettzeug und einen milbendichten Matratzenbezug.
Wasche deine Bettwäsche mindestens alle zwei Wochen bei 60 °C, besser noch jede Woche.
Verzichte auf Staubfänger wie Kuscheltiere und lass deine Kleidung nicht offen herumliegen.
Lüfte das Schlafzimmer gründlich mindestens 1 x am Tag.
5. Auf milde Reiniger setzen
Wir empfehlen generell nicht, mit chemischen Reinigern zu putzen – als Allergiker:in solltest du aber erst Recht darauf verzichten, denn diese können deine Haut und die ohnehin schon angegriffenen Schleimhäute noch mehr reizen.
Verwende stattdessen zum Saubermachen natürliche Hausmittel zum putzen wie Essig, Soda und Co. oder auch einfach nur Wasser. Alternativ kannst du zu unseren milden everdrop-Reinigern greifen. Unsere Produkte sind besonders umweltschonend und machen deine Wohnung trotzdem so richtig schön sauber.
Speziell empfehlen wir dir unser Bodenreiniger-Pulver. Die vegane Formel löst organische Ablagerungen und sorgt selbst in den hintersten Ecken für Sauberkeit.
Achtung Milben
hier kommen die guten Bakterien
Wie oft solltest du als Hausstauballergiker:in putzen?
Selbst, wenn du alle unsere Putztipps berücksichtigst, ist es leider so, dass du als Hausstauballergiker:in deine Wohnung öfter reinigen musst als gewöhnlich. Spätestens, wenn die Nase wieder zu jucken beginnt, solltest du loslegen. Zur einfachen Übersicht haben wir für dich eine Tabelle erstellt, an die du dich grob halten kannst.
Putz-Häufigkeit
Staub wischen: 1-3 x pro Woche
Staubsaugen: alle 2-3 Tage
Böden feucht wischen: alle 2-3 Tage
Bettwäsche waschen: alle 1-2 Wochen
Lüften: mind. 2 x täglich
Tiefenreinigung Matratze: 1-2 jährlich
Was tun, wenn nichts hilft?
Manchmal kann eine Hausstaubmilbenallergie besonders stark sein, sodass auch das gründlichste Putzen kaum Abhilfe schafft. Was kannst du dann tun, ohne deine Wohnung jeden Tag einem Großputz zu unterziehen?
In diesem Fall gibt es die Möglichkeit der Hyposensibilisierung. Dabei handelt es sich um eine Immuntherapie, die deine allergischen Symptome auf Dauer deutlich verringern oder sogar ganz verschwinden lassen kann. Bei Hausstauballergiker:innen nimmt diese Methode etwa drei Jahre in Anspruch, wobei Besserung auch schon früher eintreten kann. Mehr Infos bekommst du zum Beispiel auf der Seite des Allergieinformationsdienstes.
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