Praktisch oder schädlich? Alles über Aluminium im Haushalt
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Wie oft warst du heute schon in Kontakt mit Aluminium? Vermutlich häufiger, als dir bewusst ist. Denn es ist in vielen praktischen Dingen enthalten, die uns den Alltag erleichtern. Jedoch ist es leider meist nicht gut für die Umwelt. Wo Aluminium im Haushalt vorkommt und wie du es durch nachhaltigere Alternativen ersetzen kannst, verraten wir dir in diesem Artikel.
Wo begegnet uns Aluminium im Haushalt?
Stell dir vor, du stehst morgens auf. Du öffnest das Fenster, um frische Luft hereinzulassen. Du springst unter die Dusche, greifst anschließend zu Deo und Zahnpasta. Danach lässt du dir schnell einen Kaffee aus der Maschine, gibst einen Schuss Milch dazu und einen Klecks Joghurt ins Müsli, dann steckst du deinem Kind noch schnell das vorbereitete Pausenbrot in den Schulranzen. Mit diesen wenigen Handgriffen und nach nicht einmal einer Stunde des Tages bist du möglicherweise schon um die sieben Mal mit Aluminium in Berührung gekommen. Es steckt zum Beispiel
im Fensterrahmen
als Inhaltsstoff im Deo und in der Zahnpasta
in der Kaffeekapsel
im Milchkarton
im Joghurtdeckel
in der Alufolie
Doch das sind noch nicht alle Alltagsgegenstände, die Aluminium enthalten können. Die Liste reicht von Pfannen und Espressokannen über Lippenstifte, Sonnencremes und Medikamente bis hin zu Getränkedosen und Verpackungen von Fertiggerichten. Vor allem in Kosmetika kommt das Leichtmetall häufig vor, aber auch im Trinkwasser und in Lebensmitteln.
In unsere Nahrung gelangt Aluminium einerseits auf natürlichem Weg, da es als eines der häufigsten Metalle in der Erdkruste vorkommt. Es wird von Gemüse und Pflanzen über den Boden aufgenommen und ist deshalb auch in verarbeiteten Produkten wie Tee und Schokolade enthalten. Andererseits dient es als Farbstoff, Stabilisator oder Trennmittel und wird deshalb künstlich zugesetzt.
Ist Aluminium schädlich?
Dieser Frage verschaffte insbesondere die Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung über so betitelte „Aluminium-Brezen“ vor einigen Jahren Aufmerksamkeit. Die Brezeln fielen durch einen oftmals sehr hohen Aluminiumgehalt auf. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die beim Backen eingesetzte Natronlauge das in den Blechen enthaltene Aluminium löst und der Teig die Ionen aufnimmt.
Als harmlos gilt Aluminium nicht. Experten gehen davon aus, dass es durchaus schädlichen Einfluss auf unsere Gesundheit haben kann und in hohen Dosen toxisch auf Knochen, Leber, Niere und das Nervensystem wirkt. Verschiedene Studien untersuchten den Verdacht, das Leichtmetall könnte Krankheiten wie Alzheimer oder Brustkrebs begünstigen. Belegt werden konnte ein ursächlicher Zusammenhang in beiden Fällen bislang aber nicht.
Dennoch empfiehlt die European Food Safety Authority (EFSA), einen Grenzwert von einem Milligramm Aluminium pro Kilogramm Körpergewicht und Woche nicht zu überschreiten. Da viele Alltagsgegenstände, Pflegeprodukte und Nahrungsmittel Aluminium enthalten, kann dieser Wert schnell erreicht sein.
Vorsichtig sein solltest du beim Verwenden von Alufolie in Kombination mit salzigen und sauren Lebensmitteln. Derselbe Effekt tritt ein wie bei den „Aluminium-Brezen“: Säure oder Salz sorgen dafür, dass sich Aluminiumionen aus der Folie lösen und in die Nahrung übergehen können.
Aus diesem Grund ist es ungünstig, Alufolie zum Aufbewahren von zum Beispiel Äpfeln, Ananas, Rhabarber oder Tomaten, aber auch Salzheringen, Essiggurken oder salzigem Wurstaufschnitt zu benutzen. Aluminiumhaltige Verpackungen von Lebensmitteln sind jedoch in diesem Aspekt unproblematisch. Eine Kunststoffschicht verhindert, dass das Lebensmittel direkt mit dem Alu in Berührung kommt.
Weil es gar nicht so einfach ist, den Überblick über diese Unterschiede zu behalten, haben wir Dir eine Übersicht dazu zusammengestellt:
Gesundheitlich bedenklich
Apfelmus mit Alufolie abdecken
Zitronenhälften in Alufolie aufbewahren
Rhabarberkuchen auf Blech mit Alufolie backen
Tomaten in Aluschale grillen
Schafskäse in Salzlake in Aluschale grillen
Sauer angemachte Salate mit Alufolie abdecken
Gesundheitlich unbedenklich
Joghurtbecherdeckel aus Aluminium
Fruchtsaft in Getränkekartons aus Verbundstoff
Ananas aus der Konserve
Tomatenpüree aus der Konserve
Ist Aluminium nachhaltig?
Die Herstellung von Aluminium bedeutet eine große Belastung für die Umwelt. Aluminium wird aus dem Mineralerz Bauxit gewonnen. Um das Bauxit abbauen zu können, wird in verschiedenen Ländern Regenwald abgeholzt. Die Weiterverarbeitung des Bauxits zu Aluminium kostet extrem viel Energie. Zudem fällt bei dem Prozess sogenannter Rotschlamm als giftiges Abfallprodukt an.
Dennoch kann die Verwendung von Aluminium ökologisch sinnvoll sein. Zum Beispiel dann, wenn Bauteile aus dem flexiblen und leichten Metall in Fahr- oder Flugzeugen zu einem geringeren Verbrauch von Treibstoff beitragen oder für längere Haltbarkeit sorgen.
Im Haushalt wird Aluminium jedoch als Verbrauchsware meist nur kurz verwendet und dann entsorgt. In diesem Fall steht der Nutzen in keinem Verhältnis zu der stark umweltbelastenden Herstellung.
Zwar kann Aluminium recycelt werden und dieser Prozess verbraucht weit weniger Energie als die Neuproduktion. Allerdings funktioniert das Recyceln nur für sortenreines Material und nicht zufriedenstellend für Verbundstoffe oder bedrucktes Aluminium, wie es normalerweise bei Lebensmittelverpackungen eingesetzt wird.
Zudem sollte die Müllvermeidung grundsätzlich noch vor dem Recycling an erster Stelle stehen – zumal Aluminium im Haushalt an vielen Stellen problemlos vermieden oder ersetzt werden kann.
Welche nachhaltigen Alternativen gibt es zu Aluminium im Haushalt?
Es ist sicher aus ökologischer Sicht nicht der richtige Weg, statt zur Alufolie nun zur Frischhaltefolie zu greifen und somit Aluminium durch Plastik zu ersetzen. Es gilt, möglichst weder das eine noch das andere zu benutzen. Übrigens ganz so wie die Verpackungen von everdrop, die frei von Aluminium und frei von Plastik sind.
Wie du mit weniger Aluminium im Haushalt auskommst, zeigen wir Dir mit diesen Tipps:
Zum Aufbewahren von Lebensmitteln kannst du Schraubgläser oder andere Behälter aus Glas verwenden. Für unterwegs oder zum Abdecken von Lebensmitteln eignen sich Butterbrotpapier oder Wachstücher.
Schüsseln lassen sich auch gut mit Tellern oder Kochtopfdeckeln abdecken.
Egal ob Joghurt, Getränke oder Senf: Kaufe diese Lebensmittel in Gläsern und Flaschen aus Glas statt in Bechern, Tuben oder Dosen.
Eine Kaffeekapsel-Maschine kannst du durch eine Kaffeepadmaschine ersetzen. Statt in Alukapseln steckt der Kaffee hier in kleinen Beutelchen aus Filterpapier. Auch der Umstieg auf Mehrweg-Kapseln aus Edelstahl bietet eine Alternative. Noch umweltschonender brühst du Kaffee mit einem Handfilter oder in einer French Press auf.
Medikamente gegen Sodbrennen enthalten oft Aluminium. du kannst stattdessen das traditionelle Hausmittel Natron anwenden. Natron ist übrigens ein Allrounder, der vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Haushalt bietet.
Aufgrund seiner geruchsbindenden Eigenschaften ist Natron außerdem geeignet, um daraus ein aluminiumfreies Deo selbst herzustellen. Beim Kauf von Pflegeprodukten solltest du auf Naturkosmetik zurückgreifen.
Schokolade, Chips, Kaugummi: Besonders Süßigkeiten sind oft in Plastik oder Aluminium verpackt. Achte deshalb auf nachhaltigere Verpackungen, zum Beispiel aus Papier.
Nutze Pfannen und Töpfe aus Gusseisen oder Edelstahl.
Auch beim Grillen und Backen kommst du ohne Aluminium aus. Verwende Grillschalen aus Edelstahl oder Auflaufformen statt Aluschalen und Kochpergament beziehungsweise Backpapier statt Alufolie.
Nun bist du gut versorgt mit Tipps zur Vermeidung von Aluminium im Alltag. Wenn du noch Hilfe und Ideen für einen plastikfreien Haushalt suchst, findest du diese in unserem Magazin.